22. August 2012

„Easy come, easy go“, … go go go

Hallo meine Lieben,

ergänzend zu den Schlagzeilen dieser Woche:
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http://www.tz-online.de/lust-leidenschaft/aktuell/porno-queen-jana-b-horror-nach-arbeitsunfall-tz-2467073.html
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http://www.promiflash.de/autsch-porno-star-jana-bach-zeigt-ihre-wunden-12082151.html?fotostrecke#pic=3
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http://www.bild.de/unterhaltung/erotik/jana-bach/arbeitsunfall-pornodarstellerin-verliert-fast-zwei-finger-25764844.bild.html
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http://www.20min.ch/panorama/news/story/Porno-Queen-verliert-in-Zuerich-fast-Finger-26961770

usw. … hier noch einmal alles von mir zusammengefasst aus erster Hand.

Nachdem ich in der Nacht vom 31. Mai 2012 zum 01. Juni 2012 bei einem Arbeitsunfall in Zürich, im „Calypso“, beinahe meine Fingerkuppen verloren hätte (siehe Blogbeitrag „Mein Blutjob im Calypso“), erreichte mich nun vor wenigen Tagen das Feedback zum Unfall seitens des Nachtclubs.

Ehrlich, wenn man sich von jetzt auf gleich mit dem Gedanken einer Amputation vertraut machen muss, auch wenns „nur“ die Fingerkuppe ist, bewegt dieser Schicksalsschlag unweigerlich zum Nachdenken.
Klar, da verstümmelt mir der Veranstaltungstechniker des Nachtclubs 3 meiner Finger und ich sage „Danke schön“ und zahle zuzüglich dafür.
Ne Leute, da habt Ihr die Rechnung ohne den Wirt gemacht! Das ist eindeutig Körperverletzung.

Details zur Schwere meiner Verletzungen unten im Notfallbericht des UniversitätsSpital Zürich: Wir wollen ja schön bei den Tatsachen bleiben und nicht lügen, das überlasse ich den Anderen. Einige Punkte musste ich aus Datenschutzgründen schwärzen, um nicht wieder ungebetenen Gästen vor meiner Haustür zu begegnen (siehe vorhergehenden Blogbeitrag).

„Die Erotikbranche entwickelt sich für mich langsam zu einem einzigen schlechten Witz. Inzwischen kann ich nur noch von einem Saustall sprechen, wenn ich meine Erfahrungswerte der letzten 2 Jahre einmal zusammenfasse. Eine menschenverachtendere Branche habe ich in meiner beruflichen Laufbahn, die anfangs wahrlich facettenreich und gar anspruchsvoll gestaltet war, noch nicht erlebt. Es werden weder Gesetzte noch vertragliche Richtlinien beachtet und eingehalten. Einer Kommunikation mit konstruktiv kritischen Kriterien folgen stehts beleidigende Drohungen, bestenfalls Ignoranz. Vorwiedend der persönliche Umgang miteinander ist unwürdig und derart respektlos, dass man vor dem Einstieg in dieses Business warnen sollte. Mangelnde Lebenserfahrung bedeutet hier schon einen sicheren sozialen Absturz und Isolation vom Leben außerhalb der Branche. Wer nicht sehr charakterstark ist, keinen stabilen familiären Background besitzt und keine finanzkräftigen Lobbyismus hat, ist rasch die Opfergabe fürs Obszoene.

Offensichtlich habe ich den völlig falschen sozialen Hintergrund, um in der heißen Welt der Erotik zurecht zu kommen. Oder anders ausgedrückt: Man muss erst ganz unten sein, um dort zu bestehen.“ Was läuft da nur falsch?

Entweder hat sich unser berufliches Miteinander in den letzten 7 Jahren, in denen ich diesen Job mitlerweile mache, überall so stark verschlechtert, oder das Erotikfach macht seinem Ruf mehr die Ehre. Ich mag nicht auf hohem Niveau klagen, zumal ich immer Spaß am Arbeiten hatte, doch solch eine Entwicklung hat keine Aussicht auf Erfolg, bzw. eine Zukunft.

Auf die derweil meist gestellten Fragen:
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„Warum kehrst Du der Branche nicht den Rücken zu, sondern hast selbst nach dem Unfall weitergemacht?“
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„Wie geht es bei Dir jetzt weiter?“

Die in die Zukunft Blickende schreibt dazu:

… im Grunde sind es meine Fans, die mich nicht so recht gehen lassen wollen. Dazu hab ich auch den Fanclub, den ich nicht im Stich lassen mag. Spaß am Arbeiten im Business hatte ich stets, doch irgendwie nie das richtige Team an meine Seite bekommen. Nach meinem Abschiedsblogbeitrag kamen viele Angebote für ähnliche Jobs im und außerhalb des Erotikbereichs, welche mich natürlich zum Nachdenken angeregt haben. Außerdem nutze ich ja verschiedene Facetten der Medienlandschaft, nicht nur die Erotik, alternatives Weitermachen ist daher nicht unmöglich.
Der Abschieds-Ausweg aus der Branche geschah halt nicht, weil ich das für mich angemessen gehalten habe, vielmehr, weil meine ehemaligen Arbeitgeber zu stark an meiner Ausbeutung interessiert waren. Es ging mir sprichwörtlich die Kraft zum Kämpfen aus, daher zog ich die Notbremse für mich.
Will sagen: „Schauen wir, wo mich der Weg hinführt, meinen Job zum Nebenjob zu machen kann zudem auch attraktiv sein.“

Auf jeden Fall mag ich bald einmal wieder einen positiven Beitrag für den Blog liefern. Abwarten, obs gelingt.

So meine Leser, diesen Kummerkasten schließe ich nun aber.
Genug Dampf abgelassen für heute!
Mit einer festen Umarmung, Eure Jana B. aus B. and the cats.

 

9 Antworten auf „„Easy come, easy go“, … go go go”

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