7. Mai 2021

Burg Lenzen

  • Eine Geschichte aus einem Leben, in dem man noch reisen durfte.
  • Einen herzlichen Gruß sende ich all meinen lieben Lesern heute von der „Burg Lenzen“.
  • Meine Anreise war ca. 15:30 Uhr. Ich bin auf der „Burg Lenzen“ im Biohotel, in einem kleinen Dachgeschosszimmer der ehemaligen Burgschule, im Bundesland Brandenburg untergebracht.
  • Das Einchecken war vollends okay und echt nett, vor allem ohne diese blöden „Dauermasken“ im Gesicht, schon mal sympathisch.
  • Als ich mich dann auf meinem Zimmer eingerichtet hatte und das Gepäck verstaut war, ging ich zurück ins Burghauptgebäude, wo auch das Restaurant ist, da ich u. a. ein Kaffeegedeck an jedem Buchungstag mit in meinem Arrangement aufgeführt habe.
  • Dort angekommen war die Terrasse recht gut besucht, doch da dicke Wolken aufzogen, Gewitter angesagt sind, ging ich in den Speisesaal, welcher menschenleer war, wo aber eine Kühlvitrine gefüllt mit 3 verschiedenen Kuchensorten stand, mit auf dem Tischchen standen angerichtet Teller und Löffel.
  • Ich platzierte mich an einem Tisch im Saal, direkt am Fenster mit Blick in den Burggarten, schaute auf das Treiben draußen, packte das Netbook aus, fuhr es hoch und guckte immer mal nach einer Bedienung, weder draußen, noch innen konnte ich jedoch einen Kellner ausmachen.
  • Bald darauf kam eine ältere Dame von der Terrasse hinein und fragte, wo man hier eine Bestellung aufgeben könnte. Ich erwiderte, dass ich auch keine Ahnung habe da ich erst angereist bin aber davon ausgehe, dass das Buffet für Hotelgäste zur Selbstbedienung gedacht ist, da Teller und Besteck neben dem Kuchen aufgebaut sind, die Dame zog wieder ihrer Wege.
  • Nun schaute ich noch einen Prospekt durch, stöberte im Netbook, sah mir die hier ersten geschossenen Fotos auf meinem Apparat an, ging zur Rezeption, da ich noch Postkarten erwerben wollte, diese war jedoch auch nicht besetzt. Letztlich stiefelte ich nach ca. 15 min. des unveränderten Alleinseins im Restaurant an den sehr lecker aussehenden Kuchen.
  • Ich nahm mir ein Stück Streuselrhabarber, ließ ihn mir munden, danach noch ein großes Stück Pflaumenkuchen. Ich hatte heute noch nichts gegessen, nur einen Energiedrink während der Fahrt, da ich ja wusste, dass viel zum Futtern in der Buchung enthalten ist.
  • Als ich noch das 2. Stück Kuchen aß, kam auf einmal eine Kellnerin mit Block und Stift „bewaffnet“ an meinen Tisch und schaute mich ziemlich grimmig an.
  • Ich fragte sie, ob ich auch noch ein Getränk zum Kuchen haben könnte, ich mir das Getränk allerdings schon selbst gemacht hätte, wenn ich fündig geworden wäre.?
  • Sie klärte mich dann etwas brummig in der Haltung darüber auf, dass es keine Selbstbedienung gibt.
  • Da musste ich fast laut loslachen.
  • Das Ganze war voll wie im Film und ich hätte wohl nahezu unbemerkt den Vitrinenkühlschrank mit all dem Kuchen darin vollends leer futtern können. Total lustig, fand ich zumindest und musste mich echt zusammenreißen, da ich meine Belustigung in diesem Moment kaum unterdrücken konnte.

Die Kellnerin war aber nicht besonders sauer über mein „verfressenes“ Verhalten, da der Kuchen und ein Kaffeegetränk sowieso in meinem Gesamtpreis enthalten sind. Allerdings nur EIN Stück vom Kuchen, ich hatte ja ZWEI große Stücke: „Da sie einfach zu lecker waren.“
Die Dame brachte mir schließlich noch einen Latte, ich hoffte nur, sie hat nicht hineingespuckt. Ich gab ihr nach dem Kaffeetrinken 5 € Trinkgeld als Wiedergutmachung sozusagen, finde die Geschichte aber echt zum Schreien, ihr hättet ihr Gesicht sehen sollen.

  • Tja, wenn man eine Reise macht, kann man etwas erleben.

Mein Abendessen hatte ich mit der Dame von der Rezeption für 18:00 Uhr verabredet und dabei auch gleich meine Menüauswahl getroffen.
Froh gestimmt stiefelte ich also am Abend gen Restaurant. Ich schaute im Saal nach meiner Tischnummer an den noch freien Tischen, doch die 37 war nirgends zu finden.

  • Bei einer an mir vorbeihuschenden Kellnerin fragte ich vorsichtig an, wo ich platziert bin, sie entgegnete mir, dass bereits alle Tische im Restaurant belegt seien, ich aber den Gartentisch mit Gartenstuhl am Treppenaufgang vor dem Restaurant haben könnte.
  • Jetzt dachte ich aber an einen dummen Scherz.
  • Der einzige Tisch dort stand unter freiem Himmel, es regnete inzwischen wie aus Kannen und dazu pfiff der Wind ordentlich um die alten Mauern.
  • Einige Gäste im Saal, am Tisch neben dem beschriebenem Ausgang, bekamen unsere Unterhaltung mit und schüttelten darüber mit den Köpfen.
  • Ich fühlte mich jedenfalls total verar…t. Ehrlich, bei Regen und Wind zu später Stunde für ein 3-Gang-Menü vor die Tür gesetzt zu werden, am obersten Ende einer Treppe zum Restaurant, direkt an die Wand gepresst, ist für jeden zahlenden Kunden eine verbale Ohrfeige und kann den Appetit verderben.
  • Ein paar Bilder von beschriebener Örtlichkeit habe ich unten, z. B. nebst der Fotos von den Rosen, beigefügt, ansonsten kann man sich wohl kaum ein Bild von der Peinlichkeit im Detail machen.

Nun gut, ich wurde schließlich in das Kaminzimmer „verfrachtet“, denn um 20:00 Uhr wollte ich
keinesfalls nochmals aufschlagen, um ggf. den gleichen Mist in der Wiederholung zu erleben, für diese Uhrzeit war der 2. Durchlauf zum Essen terminiert.

Ich saß nun zwischen den Wein- und Kaffeetrinkern der anderen Gäste und wartete geduldig auf meine Beköstigung.
Die Suppe, der vegetarische Hauptgang und der Nachtisch waren aber echt prima.

Die Küche macht hier einen sehr guten Job, sie sind wohl die besten Beschäftigten im ganzen Hotel, Daumen hoch.

  • Da das Essen wahrlich gelungen war und ich mich im Kaminbereich in guter Gesellschaft befand, gab ich ein gutes Trinkgeld und schlürfte gegen 19:30 Uhr zurück in mein Gemach.
  • In gemütliche Kleidung gehüllt bummelte ich abends durch die Dämmerung, um die uralten Häuser der Stadt herum, und ging dann recht bald schlafen.
  • Mein Dachgeschosszimmerchen ist direkt an der Kirche gelegen, irgendwie voll cool vom Glockenschlag am Sonntagmorgen geweckt zu werden.
  • Am nächsten Morgen schritt ich zum Frühstücksbereich, einem neuen und extra für das Frühstück gebauter Anbau.
  • Die noch freien und für Gäste vorbereiteten Tische dort waren bereits mit Geschirr, Besteck, einer Kanne Kaffee, Zucker usw. ausgestattet und signalisierten dem Gast ein gemütliches Willkommensplätzchen.
  • Ich pflanzte mich an einen Tisch am Fenster, schaut mir den wilden Garten am Bach an und wartete, und wartete, und wartetet, goss mir einen Kaffee in die bereitgestellte Tasse und schaute sehnsüchtig den hektisch herzumlaufenden Kellernerinnen hinterher, um ggf. doch noch ästimiert zu werden.

Nach 25 min. und bereits der 2. Tasse Kaffee wagte ich den Gang an die Theke im „Frühstückspalast“, um eine Angestellte abzupassen.
Dies Mission war erfolgreich, sie erklärte mir dann freundlich, dass ich einen Zettel mit Tischnummer und den Speisen, welche ich gern zum Frühstück haben möchte, ausfüllen und ankreuzen müsste, das Papier dann im Anschluss wieder an die Theke legen sollte und in Folge dieses Procederes dann irgendwann mein Frühstück erhalten werde.

  • Yes, gesagt getan. Der Zettel wurde ausgefüllt und platziert, dann wieder warten, warten, warten.
  • Inzwischen saß ich eine geschlagene Dreiviertelstunde bei Kaffee und in buntem Treiben, nicht schlimm für mich, doch das Frühstück dauert nur bis 10:00 Uhr und etwas Zeit zum Essen brauche ich ja auch, zumindest im Urlaub.
  • Gegen 09:50 Uhr bekam ich dann meine bestellten Speisen, es fehlte nur eine Sache, doch das konnte ich aus dem bereits entstandenen Zeitmangel verschmerzen. Ich verputze das leckere Rührei, mein Käsebrötchen und etwas Obst, trank meinen Kaffee aus und spazierte kurz nach 10:00 Uhr aus dem Frühstückspavellion.
  • Ehrlich Leute, was ist nur aus dem Service geworden?
  • Ich kann den Leuten nicht einmal böse sein, da sie mir alle samt hoffnungslos überfordert und doch bemüht scheinen, doch die Dienstleister dieser Zeit sind mein sauer verdientes Geld nicht mehr wert. Ärgerlich, denn ich schätze guten Service und danke ihn stets mit Trinkgeldern.
  • Das ständige Hinterherlaufen und um die gebuchten und vorab gezahlten Dienste in meiner Freizeit betteln zu müssen, fühlt sich offen gestanden nicht angemessen an.
  • Sehr schade, denn ich vermisse die Entspannung im Urlaub und die Kommunikation in Hotels / auf den Schlössern und Burgen auf meinen Reisen.
  • Es gehört einfach zur Etikette eines jeden Gast-Hauses dem neu angekommenen Gast alles zu erklären und nicht nur das Geld abzukassieren und den zahlenden Kunden danach sich selbst zu überlassen.
  • Urlaub darf nicht stressen, darf keine schlecht gelaunten Mitarbeiter beinhalten und muss noch für das monatelang verdiente Geld etwas zu bieten haben.
  • Am Ende scheitert es wohl oft an der Arbeitseinstellung der Angestellten und an der allgegenwärtigen Frustration der Menschen durch diese ungewisse und schon beängstigende Entwicklung unserer Zeit.
  • Aber wir leben jetzt und hier, da muss man das Beste daraus machen und nicht noch Verbitterung verbreiten.
  • So meine Lieben, ich bleibe Optimist, verabschiede mich vorerst aus dem Blog und schaue schon nach dem nächsten Abenteuer, von welchem ich Euch dann berichten kann.
  • Und zwar, mit guter Laune im Gepäck und einem Lächeln auf den Lippen.
  • Mit einem dicken Drücker,
  • Eure Jana B und Fuß,
  • die graue Perle Charlotte und der Willi im ebenso grauen Pelz.
  • Schmatzer und
  • Knutschi oben drauf.
  • Genießt mir das Wochenende in vollen Zügen bei Sonnenschein und hohen Temperaturen.

 

18 Antworten auf „Burg Lenzen”

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